Heilpflanze: Brennnnessel und ihre Wirkung

Die Brennnessel zählt zu den bekanntesten heimischen Heilpflanzen und wird seit langem in der Naturheilkunde verwendet. Während viele Menschen sie als Unkraut betrachten und aufgrund ihrer schmerzhaften Brennhaare meiden, schätzen viele die anspruchslose Pflanze aufgrund ihrer reinigenden und heilenden Kräfte. Auch in anderen Kulturen ist die Brennnessel seit langem als Heilkraut bekannt.

Merkmale und Vorkommen der Brennnessel

Die mitteleuropäischen Brennnesselarten werden bis zu drei Meter hoch und sind aufgrund ihrer Anspruchslosigkeit weit verbreitet. Insgesamt sind 30 Brennnessel-Arten bekannt, die mit Ausnahme der Antarktis weltweit vertreten sind; von den vier im deutschsprachigen Raum vorkommenden Arten sind die Große und Kleine Brennnessel am bekanntesten. Ihren Namen verdankt die Pflanze den Brennhaaren, mit denen Blätter und Stängel besetzt sind und die einen Schutzmechanismus gegen Fraßfeinde darstellen.

Traditionelle Nutzung

Die Brennnessel wird seit Jahrtausenden von den Menschen genutzt, unter anderem als Färbepflanze und noch bis zum zweiten Weltkrieg zur Herstellung von Stoffen. Auch als Nahrungsmittel findet die Pflanze aufgrund ihres hohen Gehalts an Mineralien und Vitaminen seit langem Verwendung. Als Heilpflanze wurde die Brennnessel bereits in der Antike angewandt; in zahlreichen Kulturen wird ihr spirituelle Bedeutung zugesprochen.

Anwendungsbereiche der Brennnessel

Als Heilpflanze wird die Brennnessel vor allem aufgrund ihrer schmerzlindernden und entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt; außerdem wird sie zur Blutreinigung eingesetzt. Auch bei Rheuma, Gelenksentzündungen sowie Nieren- und Harnwegserkrankungen wirkt die Pflanze heilend. Blätter und Wurzel werden vor allem als Tee zubereitet; auch eine äußerliche Anwendung, zum Beispiel in Form von Umschlägen ist möglich.
Der Brennnessel wird zudem ein heilender Effekt für Kopfhaut und Haare zugeschrieben, weshalb die Pflanze Anwendung in der Behandlung von Haarausfall und anderen Problemen von Haar und Kopfhaut findet. Sie ist in zahlreichen Shampoos und Pflegeprodukten enthalten.
Als Nahrungsmittel ist die Brennnessel wertvoll, da sie einen hohen Gehalt an Eisen, Kalzium, Magnesium sowie an den Vitaminen A und C aufweist. Auch der Eiweißgehalt der Pflanze ist beträchtlich. Die Brennnessel kann sowohl gekocht als auch roh zubereitet werden, beispielsweise als Salat, da die brennenden Haare beim Vermischen zerstört werden.

Bildquelle: Rita Thielen  / pixelio.de